Darmspiegelung
(Koloskopie bzw. Ileokoloskopie)
Die Dickdarmspiegelung ist die Methode der Wahl zur Diagnose bei allen Beschwerden, die auf Erkrankungen des gesamten Dickdarms, des Enddarms (einschließlich Analkanal), des Übergangs zwischen Dünn- und Dickdarm (Ileozökalklappe) und des letzten Abschnittes des Dünndarms (terminales Ileum) hinweisen. Dies können zum Beispiel anhaltenden Durchfälle, Blut im Stuhl oder Unterbauchschmerzen sein. Oft können bei uns Diagnose und Therapie in einer Untersuchung erfolgen.
Eine Darmspiegelung empfiehlt sich auch besonders zur Vorbeugung einer gravierenden Erkrankung. Der Nutzen einer Vorsorgekoloskopie wird in erster Linie bestimmt von der Genauigkeit der Polypensuche. Bei 40 % der uns zur Diagnostik vorgestellten Patienten finden wir im Rahmen der Dickdarmspiegelung Polypen. Diese können fast immer in gleicher Sitzung entfernt werden. Dabei können auch großflächige Tumoren, die noch nicht in die Umgebung eingewachsen sind, durch eine endoskopische Mukosaresektion (EMR) entfernt werden.
Weitere Erkrankungen, die den Dickdarm betreffen können, sind die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), Divertikulose und Divertikulitis.
Sanfte Darmspiegelung durch Verwendung von CO2
Um eine Darmspiegelung (Koloskopie) durchführen zu können, muss der Dickdarm entfaltet werden. Hierzu wird in der Regel Raumluft verwendet, weil sie kostenlos in unbegrenzter Menge zur Verfügung steht. Beim Rückzug des Koloskops wird die Luft soweit wie möglich wieder abgesaugt, trotzdem führt die verbleibende Restluft relativ häufig zu einem unangenehmen oder schmerzhaften Blähungsgefühl nach der Untersuchung.
Alternativ kann für die Koloskopie spezielles medizinisches Kohlendioxid (CO2) aus Hochdruckflaschen verwendet werden. Da CO2 ca. 150-mal schneller ausgeschieden wird, treten die Blähungsbeschwerden praktisch nicht auf und macht somit eine Darmspiegelung deutlich schonender. Die Methode ist wissenschaftlich etabliert und wird sicher seit vielen Jahren bei den Schlüsselloch-Operationen in der Chirurgie angewendet.
Auch wenn die entstehenden Mehrkosten, die bei der Verwendung von CO2 entstehen, von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet werden, haben wir uns entschlossen die Darmspiegelungen nur noch mit dieser Methode durchzuführen, da uns das Patientenwohl sehr wichtig ist.
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